Beikosteinführung

Ein häufig und hitzig diskutiertes Thema unter Müttern ist die Beikosteinführung. Hier stellen sich vor allem zwei Fragen: Wann und Was? Gebe ich meinem Baby Brei aus dem Gläschen oder Selbstgekochtes? Und ab wann bekommt mein Baby sein erstes Essen?

Beikosteinführung als Wissenschaft?

Es scheint eine ganze Wissenschaft hinter dem Thema Beikost zu stecken: Tabellen, Essenpläne und ganze Bücher. Dabei ist es so einfach: Lassen Sie Ihre Kinder bei Ihnen mitessen. Kein anderes Säugetier kennt einen Zwischenschritt von Muttermilch zu fester Nahrung. Die breiige Kost kann getrost übersprungen werden. Bei der Beikosteinführung geht es vor allem darum, dass Ihr Nachwuchs selbstbestimmt wählen kann, was und wieviel er essen will. Die Beikostreifezeichen sind bei jedem Baby individuell: Einige Babys weisen diese Reifezeichen bereits mit vier Monaten auf, andere erst mit 14 Monaten und werden bis dahin voll gestillt.
Im ersten Lebensjahr sind Muttermilch oder Pre-Nahrung das Hauptnahrungsmittel für ein Baby und "umspülen" die Beikost im Magen lediglich. Keine Sorge: Ihr Baby wird von der Muttermilch ausreichend versorgt und zeigt Ihnen, was es braucht. Muttermilch deckt den Großteil der benötigten Nähr- und Mineralstoffe ab.

BEIkost bedeutet, wie der Name sagt, zunächst immer ein ZUsatz und kein ERsatz zum Stillen/dem Fläschchen. Ihr Kind soll mit der großen Welt der kulinarischen Entdeckungen in Kontakt treten. Baby Led Weaning oder breifreie Beikosteinführung gibt Ihnen und Ihrem Baby die Möglichkeit, sich bedürfnisgerecht, natürlich und kostengünstig an die feste Nahrung am Familientisch heranzutasten.

Baby Led Weaning – breifreie Beikost

Das sogenannte Baby Led Weaning oder die breifreie Beikosteinführung  beinhaltet das selbstbestimmte Heranführen der Kinder an die Nahrung der Zukunft. Die Babys dürfen sich "ausprobieren" und ihre Nahrung mit allen Sinnen entdecken. Konsistenz mit den Händen haptisch sowie Farben und Formen optisch wahrnehmen, Speisen und Nahrungsmittel mit der Zunge erspüren, erste Happen – auch ohne Zähne – abknabbern und schlucken. Wenn Ihr Kind bereit für Beikost ist, ist das Risiko, sich zu verschlucken, nicht höher als bei konventioneller Gläschenkost. Baby Led Weaning-Babys dürfen auch am Tisch experimentierfreudig sein. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings eine gewisse Chaosbereitschaft seitens der Eltern, denn zu Beginn ist die selbstbestimmte Nahrungsaufnahme Ihres Babys zugegebenerweise eine schmuddelinge Angelegenheit.

Beim breifreien Beikoststart gibt es einige Tipps, die das Entdecken für Ihr Baby leichter machen: Schneiden Sie die Nahrung in kleine Stifte, die Ihr Baby gut in der Hand halten und ablutschen kann. Zu Beginn können Sie festes Obst und Gemüse auch dünsten, um es dem Baby leichter zu machen, dieses zu essen und zu verdauen. Zeigen Sie Ihrem Baby, dass es ein Teil der Familie ist: Bieten Sie ihm etwas von Ihrem eigenen Essen an. Dafür empfiehlt es sich, beim Kochen vor dem Würzen oder Süßen eine kleine Portion für das Baby zur Seite zu stellen. Verzichten sollten Babys in den ersten Lebensjahren auf ein Zuviel an Salz, Zucker und Zusatzstoffen. Eine gute Gelegenheit für die ganze Familie, sich gesund zu ernähren. Absolutes Tabu für alle Babys, ob nun mit oder ohne Brei ernäht, sind Honig und kleine Nahrungsmittel, die schnell zum Ersticken führen können: Nüsse, ganze Weintrauben etc. Praktische Nebeneffekte des Baby Led Weaning sind die Zeit- und Kostenersparnis.

Das Baby am Familientisch

Das Baby ist ein Teil der Familie und sollte, wie alle anderen Familienmitgliedern, bei den Mahlzeiten am Tisch dabei sein können. Dadurch wird das gemeinsame Essen zu einem elementaren Ritual im Familienleben. Babys ahmen gerne nach und lernen dadurch besonders schnell und viel: So können Baby Led Weaning-Kinder meist schon recht früh mit Besteck umgehen und aus der Tasse trinken. Die Babys dürfen im eigenen Tempo essen ohne dabei gedrängt zu werden. Das stärkt das Vertrauen Ihres Babys in sich selbst und seine Eltern. Achten Sie beim Essen sehr genau auf Ihr Baby, denn es zeigt Ihnen, wann es satt ist. So lernt es eigene Grenzen und Selbstwirksamkeit kennen; ein guter Grundstein für sein zukünftiges Ernährungsverhalten.