Kommunikation

Was bedeutet eigentlich Kommunikation? „Die Verständigung zwischen Menschen mit Sprache oder Zeichen“ – so die klassische Defintion. Doch wissen wir heute so viel mehr über das Kommunikationsverhalten von Menschen – darunter auch, welche weiteren Möglichkeiten bestehen, miteinander in Kontakt zu treten: die Grundlage für den Aufbau einer guten Eltern-Kind-Bindung.

Erste Kommunikation während der Schwangerschaft

Sie als Eltern wissen, dass Ihr Baby schon im Mutterleib mit Ihnen kommuniziert hat. Es hat damals bereits zum Ausdruck gebracht, in welcher Stimmung es sich gerade befand und seinerseits auf Ihre Stimme, das Schaukeln und Streicheln reagiert. Was hier geschieht ist nonverbale Kommunikation. Vorerst ohne Sprache, ohne Zeichen. Babys hören im Bauch der Mama nicht nur die gedämpften Stimmen und Geräusche ihrer Umwelt, sondern auch Ihren Herzschlag, Ihre Atmung und Ihre Verdauung. Diese Geräusche geben dem Baby ganz eindeutige Signale, in welchem Zustand sich die Mama gerade befindet.

Kommunikation nach der Geburt

Man sieht das eigene Baby zum ersten Mal: wie es sich bewegt, aufmerksam aus seinen Augen schaut, sich zusammenrollt, sich festklammert, den Finger umfasst und auch die ersten Laute von sich gibt. Die Mimik und Gestik unserer Kleinen ist so unfassbar, dass wir oftmals gar nicht mehr wegschauen können, wir uns gar nicht satt sehen können an dieser Unbeholfenheit.

Und genau diese Unbeholfenheit ist der Grund, warum es sich auch so sehr lohnt, unsere Babys aufmerksam zu beobachten und sich intensiv mit ihnen zu beschäftigen.

Intensive Beobachtung als Schlüssel zum Verständnis

Am Anfang ist man oft unsicher, was das Baby zum Ausdruck bringen will. Doch schauen wir genauer hin, so sehen wir Muster in ihren Reaktionen, kleine Bewegungen, zarte Laute, weit weg vom exzessiven Schreien. Denn das Schreien an sich kann als letzte Instanz des Auf-sich-aufmerksam-Machens verstanden werden. Meist wird das Baby schon vorher unruhig, leckt sch die Lippen, reibt sich die Augen oder fängt vielleicht leise an zu wimmern oder zu weinen.

Auch die Ausscheidungskommunikation, das heißt, wie Babys sich bemerkbar machen, wenn sie ein Ausscheidungsbedürfnis haben, ist ein wesentlicher Bestandteil der Eltern-Kind-Kommunikation.

 

Wenn wir uns jetzt noch einmal vor Augen führen, dass unsere Kinder auf allen Ebenen versuchen, mit uns zu kommunizieren, sollten wir uns dies zu Nutze machen. Schauen Sie Ihr Babys an, nehmen Sie Blick- und Körperkontakt auf, betonen Sie beim Sprechen Dinge, die Ihnen wichtig sind, zeigen und erklären Sie ihm die Welt mit Händen, Füßen und auch Sprache! Denn von uns, ihren Bezugspersonen, lernen sie am schnellsten und natürlich am liebsten!

Babyzeichensprache als Zwischenschritt

Kurse, wie Babysignal und Zwergensprache haben in der letzten Zeit deutlich gemacht, dass es uns wichtig geworden ist, noch näher in Kontakt mit unseren Babys zu sein, ihnen schon früh die Möglichkeit zu geben, ihren Bedürfnissen Ausdruck zu verleihen, sich "sprachlich" mitzuteilen, noch bevor sie richtig sprechen können.

Sie fragen sich, ob das geht und ob dabei nicht die normale Sprachentwicklung gehemmt wird? Im Gegenteil: Egal, wie dem Kind die Sprache angeboten wird, ob übers Hören oder Sehen, im besten Fall natürlich in Kombination, geschieht die Verarbeitung in den klassischen Sprachzentren im Gehirn.

 

Gebärden zu lernen und aktiv mit seinem Kind zu kommunizieren bedeutet, sich intensiv mit ihm und seinen Bedürfnissen zu beschäftigen. Dies fördert nicht nur die enge Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Baby, sondern unterstützt die Vernetzung im Gehirn durch positive, entspannte Momente mit Ihnen!